Live übertragen am 02.01.2025Schafft Boris Herrmann, der mit seiner Malizia – Seaexplorer aktuell auf Rang neun liegt, noch einen Sprung nach vorne? „Er wird mit dieser Gruppe zusammenbleiben und versuchen, seine Platzierung zu verbessern oder zu halten“, sagte Segelexperte Tim Kröger im Live-Talk mit Sven Kaulbars. „Aber das wird ein hartes Brot. Sie segeln jetzt am Wind und die Boote von Sam Goodchild und Justine Mettraux performen am Wind besser als die Malizia.“
Goodchild liegt mit seiner Vulnerable auf Rang acht nur wenige Seeemeilen vor Herrmann. Mettraux segelt mit der TeamWork – Team Snef als Zehnte rund 60 Seemeilen hinter dem Hamburger Skipper.
Paul Meilhat (Biotherm), den Herrmann zuletzt sogar in Sichtweite hatte, führt die Gruppe des Deutschen als Fünfter zurzeit an. Kann der 43-Jährige noch mal zu dem Franzosen aufschließen? „Um das einzuholen, muss man eine Rakete zünden“, so Kröger.
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2020 – als Kevin Escoffier‘s Schiff in einer Welle steckenblieb und zerbrach, war auch Boris nach Aufforderung der Rennleitung an der Suche beteiligt. Boris Tochter war gerade auf die Welt gekommen, er hatte geheiratet. Unter dem Eindruck dieses traumatischen Ereignisses liess Boris ein sehr stabiles Schiff mit sehr viel Volumen in dem hochgezogenen Bugbereich bauen, welches ein Unterschneiden in den Roaring Fourties verhindern sollte.
Die Malizia war also für achterliche Stürme des Südpolarmeeres optimiert worden und hat jetzt bei Gegenwind im Atlantik ihre Probleme, wenn der dicke Bug das Schiff in jeder Welle abbremst und mit grossen Wendewinkeln schlecht aussehen lässt.
Wunder dürfen wir von Boris in den kommenden Wochen also nicht erwarten.
Der Hamburger hofft, dass die Gruppe bald das Zentrum des Tiefdruckgebiets passiert. Bei der folgenden Route ist sich Herrmann aber auch „noch nicht so klar“. Sicher aber ist für ihn: „Es wird nicht einfach werden.“ Die Gruppe segelt die ganze Zeit gegen den Wind. Die vielen Wenden setzen dem Hamburger auch körperlich zu. „Ich arbeite wie verrückt, bin müde. Irgendwann ist es auch mal genug. Ich habe die Nase voll. Ich möchte einfach wieder normal segeln.“
Das NDR Interview mit Tim Kräger hat Boris verpasst, da er zu müde war.
Und nun droht er im Auge des Zyklons zu verhungern, da seine Kurswahl möglicherweiese wieder suboptimal war. Wir werden sehen, ob Justine Mettraux, die ja immerhin ein Hochschulstudium an der PH in Lausanne absolviert hat, an der Westseite des Zyklons günstiger positioniert ist. Sie hat ja bereits gezeigt, dass sie die ehemalige Charal aus 2018 sehr schnell bewegen kann.