Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass ein aerodynamisch und hydrodynamisch optimiertes Finn, einen Tick schneller als ein nicht optimiertes Finn ist und im Verlauf einer Wettfahrt einen kleinen Vorteil von wenigen Metern hat.
Es bedarf dazu keines Beweises – wie jemand behauptete – sondern lediglich der Fahigkeit zu vernunft- und logikorientiertem Denken.
Unser Weltmeister Wolfgang Gerz hatte daher sein Lanaverre-Finn bis ins letzte Detail optimiert. Verklicker in Augenhöhe statt am Masttop, Pussy-Pads, die ohne Abschnürung der Blutgefässe ein längeres Ausreiten ermöglichten und vom Cockpit aus einstellbare Baumvorholer wie beim Vanguard-Finn trugen zu seinem Erfolg bei.
Als weitere Optimierungsmöglichkeiten möchte ich nennen:
- eine sich verjüngende Grosschot,
- einen aerodynamisch optimierten Niederholerhebel
- ein optimiertes Baumende
- ein optimiertes Ruder
Photo: Finn Class
8. August 2016
Giles Scott verwendet einen leichteren Ruderkopf, wobei das oben eingesparte Gewicht – wie bei einer Kielflosse – möglichst weit unten in der Flosse oder auch in Pinne und Ausleger untergebracht wurde, Wie ich bereits früher erwähnte, ist es die Summe kleiner Verbesserungen, die ein Finn schnell machen. Auch in mentaler Hinsicht fühlt man sich mit einem optimierten Finn vor und während einer Regatta besser. Inzwischen haben wir erfahren, dass auch die Flosse, d.h. das Ruderblatt mit Hilfe eines kleinen „Knicks“ optimiert wurde, um den Vortex-Wirbel klein, bzw. unten zu halten.
Nachtrag: Wer nicht fit ist oder einfach nur ein schlechter Segler ist, sollte nicht das Boot optimieren, sondern erst einmal an sich selbst arbeiten, da dies einfacher und erfolgversprechender ist.