60 Jahre lang quälten sich die Finnsegler damit, die Segelstrecker und den Baumniederholer von unten durch winzige, im Mastring befindliche Bohrungen durchzupfriemeln.
Ulf Peter Pestel – mit genialem Erfindergeist gesegnet – ersann die obige Lösung, bei der die Leinen nach dem Herausheben des Mastes im Decksloch verbleiben. Beim Aufriggen werden die Strecker dann einfach in die Nuten gelegt. Das Herausrutschen verhindert ein Drahtbügel.
Ulf Peter hat sich die Idee per Gebrauchsmuster schützen lassen, hofft jedoch, dass Mastenbauer die Idee übernehmen wollen. Selbstbau ist ebenfalls möglich !
Kontakt: https://www.pur-pestel.de/
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Andy.F schreibt:
Also zu den Ideen : Frage ist nach anbringen des Mastbügels aus Metall mit Schraube der Flügelmast noch vermessungsfähig, ihr wisst ja der Masten wird auch im Schwerpunkt gependelt.
Früher hatte ich auch immer Probleme beim Einfädeln der Streckerleinen, auch Rein-Dyneema fädeln gerne aus vorne an der Kante und kann man schlecht abbrennen. Aber seit es die harten Dyneema Strecker aus STAPELFASERN gibt z.b. der firma FSE Robline habe ich keine Probleme mehr und habe alle Strecker damit nachgerüstet. 4mm reichen auch voellig aus für den Niederholer, für das Unterliek habe ich vom Vorbesitzer noch eine 5mm drin. Ueberigens die Olympiasegler nehmen noch dünneres Material wahrscheinlich 2 bis 3 mm dünne Leinen. Was z.b. aber Postma vielleicht die Goldmedaille gekostet hat, weil er in der ERSTEN Wettfahrt das Unterliek gerissen hat.
Gruss Andy F
Dr. Egbert Vincke machte mich auf den obigen Decksdurchlass aufmerksam, dessen Bohrung nicht senkrecht sondern schräg verläuft.
Dieser ist bei Andre Budzien (finnsailing.de) erhältlich und ist dazu geeignet, den Baumvorholer (JC-Strap) verstellbar zu machen, d.h. den Strecker unter Deck zu leiten, dort zu untersetzen und dann in einer Klemme zu belegen.
PATA – Stemmbrett (footstep)
Beim Segeln in der Welle kommt es darauf an, vorm Wind möglichst lange von der Welle mitgenommen zu werden. Dazu beschleunigt man das Boot – sobald das Heck von der nächsten Welle angehoben wird – indem man den Körper nach vorn wirft und sich am Stemmbrett abstützt, um dem Boot einen Speedimpuls zu geben. Gleichzeitig wird zum Beschleunigen das Segel dichtgenommen. [Der Autor segelte in den 70er Jahren mit dem Finn in der Welle rund um die Ostfriesischen Nordseeinseln und in den 80er Jahren in der Kieler Bucht.]
Jan van der Horst interpretiert den Devoti-Footstep, der nicht ins Pata-Finn passt, etwas anders:
Ment to push the boat over the top of a wave.
Auf dem Wellenkamm sorgt man für einen Impuls, damit sich der Bug nach unten neigt und das Boot eher als ohne den Impuls abwärts gleitet. Das funktioniert natürlich nur, wenn man schneller als die Welle ist oder es sich um eine von vorn entgegenkommende Welle handelt. Die Manöver müssen natürlich flüssig und harmonisch ablaufen. Also nicht wie ein Kartoffelsack im Boot bewegen 🙂
Das von Pata hergestellte – oben abgebildete – Stemmbrett ist wieder bei finnwelle.de erhältlich und passt laut Andre Budzien auch bei Devoti-Finns. Es wird per Stahlwinkel mit den Seitentanks verschraubt.
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Pestel-Move
Der Finn und Autoanhänger
Wie von Ulf-Peter Pestel zu erwarten, verfügt auch dieser Finn-Anhänger, der auch für den Transport von Autos ( kl. Sportwagen) geeignet ist, über pfiffige Details. Hier wird gerade ein Finn über die als Rampe dienende Heckklappe per Gurtwagen in den Anhänger gezogen.
Der Anhänger selbst hat einen eigenen Reibrad-Antrieb, um ihn leicht rangieren zu können.
Diesen leichten Opti-Verklicker fährt Egbert an seinem Masttop, da ihm ein in Augenhöhe am Mast montierter Verklicker vorm Wind wegen der Windablenkung durch Segel und Mast zu ungenau ist. Er steckt in einem angeklebtem Röhrchen. Das Rausrutschen verhindert ein simpler Klebestreifen.
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Wer seinen Carbonmast mit einem Fallschloss ausstatten möchte, um den Fall-Stauchdruck zu vermeiden, damit der Mast besser federt, wird bei finnsailing.de fündig. (Das Fächern des Segels im Topbbereich sorgt bekanntlich für zusätzlichen Vortrieb und mehr Speed.) Dort gibt es das Fallschloss in zwei Ausführungen (Rohversion und entgratete Version mit besserem Finish). Die Lage der zwei Befestigungsbolzen wird auf dem obigen Foto deutlich. Der Mast hat vorn eine Öffnung, um das Fallschloss bei der Montage hineinstecken zu können.
Bei Wilke findet sich eine Anleitung, um das Fallschloss per Seil von unten (Mastfuss) in den Mast einzuführen und zum Masttop zu ziehen. Dann ist vorn am Masttop keine Öffnung erforderlich.
https://www.regatta-forum.de/so-funktioniert-das-fallschloss/
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Zu guter Laune bei der An und Abreise zu den Finn-Regatten verhilft diese etwas grenzwertige Konstruktion, die auf Wunsch des Erfinders von mir veröffentlicht wird. Wer die Pointe nicht versteht, wende sich bitte an Dr. V.
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