© segel-bilder.de / Christian Beeck
Oleksiy Borysov
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22.6.2010
Kieler Woche: 13 deutsche Crews in den Finalrennen
Ein beständiges Hoch über der Kieler Förde sorgt bei den Seglern der Kieler Woche für zwiespältige Gefühle. Denn dem sommerlichen Feeling standen am Dienstag erneut lange Wartezeiten bis zu den Rennstarts gegenüber. Am Nachmittag setzte sich aber doch eine Seebrise durch, so dass der oberste Wettfahrtleiter Jobst Richter bis in den Abend hinein segeln ließ. Damit konnten in allen neun olympischen Flotten-Disziplinen genügend Rennen gefahren werden, um heute (Mittwoch, 23. Juni) in das Medal-Race zu gehen.
Beim Match-Race der Damen schaffte die Hamburger Crew um Silke Hahlbrock zudem noch den Sprung über den Hoffnungslauf in das Viertelfinale, und bei den paralympischen 2.4mR ist Heiko Kröger (Hamburg) nach zwölf Wettfahrten Erster. Insgesamt erreichten 13 deutsche Crews die Finalrennen, die am Mittwoch um 11 Uhr auf drei Bahnen gestartet werden. Bis 15 Uhr sind Starts möglich.
Vor dem Start stellte sich für die Athleten aber zunächst die Frage: Was tun in der Zeit des Nichts-Tuns? Entspannen oder Spannung halten? Bewegen oder ausruhen? Surferin Moana Delle aus Kiel bevorzugte in den vergangenen Tagen die Ruhe und legte nach dem tatenlosen Montag eine abendliche Ergometer-Einheit im Kraftraum ein. „Es ist wichtig, einfach mal wieder den Kopf frei zu bekommen“, sagte die Kieler-Woche-Titelverteidigerin. Die Maßnahme hatte offenbar Erfolg, denn mit Rang drei im fünften und Rang fünf im sechsten Rennen wahrte sie sich als Gesamt-Siebte die Chance auf eine Top-Fünf-Platzierung. An der Spitze fährt weiterhin die Ukrainerin Olga Maslivets.
Starboot-Segler Timo Jacobs (Kiel) hatte dagegen die Muße, mit anderen Seglern einen Plausch zu halten. „Wir haben aber auch den Vorteil, dass unsere Saisonhöhepunkte mit WM und EM bereits gelaufen sind. Daher können wir die Kieler Woche jetzt genießen. Sonst ziehe ich mich in solchen Phasen auch mit MP3-Player und einem Buch zurück“, so Jacobs, der schließlich mit Steuermann Johannes Babendererde (Lübeck) auf die Ränge drei, fünf und neun fuhr und damit als Gesamt-Vierter nach fünf Läufen ins Medal-Race einzog – ebenso wie die Brüder Robert und Philipp Stanjek (Berlin, 6.), Johannes Polgar/Markus Koy (Hamburg, 8.) und Matthias Miller/Benedikt Wenk (Berlin, 8.). Die Führung behaupteten die Brasilianer Robert Scheidt/Bruno Prada.
49er-Segler Hannes Baumann (Kiel) boardete vormittags ein wenig durch das Hafenvorfeld, während sein Steuermann Tobias Schadewaldt noch eine Uni-Veranstaltung besuchte. „Es ist schwer, die richtige Balance zu finden: Spannung halten, aber nicht verkrampfen“, sagte Baumann. Seine Klassenkollegen Julian Ramm und Oliver Lewin (Kiel) arbeiteten währenddessen in der Kühle der Bootshalle am Boot und am Computer, und Lennart Briesenick-Pudenz/Morten Massmann (Flensburg) führten wichtige Gespräche.
Endlich auf dem Wasser schafften die Flensburger Titelverteidiger schließlich als einzige deutsche Crew mit Rang neun den Sprung ins Medal-Race. „Das waren heute nervenaufreibende Renne, aber wir haben trotz schlechter Startkreuzen die Ruhe bewahrt und uns nach vorn gesegelt“, sagte Steuermann Briesenick-Pudenz, und Vorschoter Massmann ergänzte: „Es ist eine sehr große Leistungsdichte hier, so dass wir nach zwei Ausrutschern unseren Titel nicht mehr verteidigen können. Wir wollen aber noch einmal ein gutes Medal-Race hinlegen.“ Die Führung nach neun Rennen übernahmen die Briten Fletcher Dylan/Alain Sign.
Fest in den Top-Ten etabliert scheint der Ex-Kieler und Wahl-Schweizer Toni Wilhelm auf dem RS:X-Surfbrett, der als Siebter den Anschluss an die Weltspitze geschafft hat. In Führung nach sieben Rennen bleibt der Franzose Julien Bontemps.
Für die deutschen Laser-Männer weist die Formkurve weiterhin nach oben. Bei Führung des zweimaligen Weltmeisters Tom Slingsby (Australien) liegen Philipp Buhl (Sonthofen) und Simon Grotelüschen (Lübeck) auf den Rängen drei und vier. Mit einem Tagessieg ging es auch für Franziska Goltz (Kiel) auf Rang vier bei den Laser-Radial-Frauen. Sie kann im Finale sogar noch die führende Weißrussin Tatiana Drozdovskaya angreifen.
Die Hoffnung auf eine Finalteilnahme erfüllte sich für Finn-Segler Jan Kurfeld (Wismar) nicht, der nach fünf Rennen Rang elf belegte, während Rafael Trujillo (Spanien) ganz vorn lag. „2004 habe ich hier gewonnen, 2008 knapp verloren. Jetzt möchte ich gern wieder ganz nach vorn fahren. Aber das Feld ist eng beisammen und die Bedingungen sind in diesem Jahr sehr schwierig.“
Unterschiedliche Gefühlslagen gibt es bei den deutschen 470ern. Während die Damen mit Kathrin Kadelbach/Friederike Belcher (Berlin, 5.) Annina Wagner/Steinherr (Berlin, 7.), und Tina Lutz/Susanne Beucke (München/Strande, 9.) drei Teams in den Top-Ten haben, verpassten die deutschen Männer das Finale. „Der Tagessieg heute hat uns Selbstvertrauen gegeben. Wir haben uns einfach gesagt, dass wir es auch bei Schwachwind können. Und das hat offenbar funktioniert“, freute sich Susanne Beucke noch über den Einzug ins Medal-Race. Das Team hat im vergangenen halben Jahr wegen des Abitur-Stresses nur wenig trainieren können. „Jetzt werden wir in Blocktrainings mehr auf das Wasser gehen, und dann greifen wir an“, sagte Tina Lutz.
Bei den Männern kann die gesamte internationale Konkurrenz nur staunend auf die Australier Matthew Belcher/Malcom Page schauen, die alle vier Rennen gewonnen haben. „Normalerweise bevorzugen wir Starkwind, daher ist es schön zu sehen, dass wir auch bei Leichtwind gut sind“, sagt Page, der dennoch keine Prognose über den Ausgang des Medal-Races abgeben wollte: „Das wird sehr eng. In so einen schnellen Rennen ist es schwierig, die Taktik festzulegen.“
In den vier Rennen der Jacht-Einheitsklassen gab es einige Verschiebungen. So eroberten Martin Menzner (Kiel) bei den J80 und Christian Soyka (Itzehoe) bei den X99 die Spitze. „Der Knoten scheint bei uns für dieses Jahr endlich geplatzt zu sein. Heute sind wir gegen die bisher führende ,Ex und Hopp‘ Match-Race gesegelt. Die Wetterbedingungen sind optimale Vorbereitung für die WM am Bodensee. Dort wird es ähnliche Leichtwind-Bedingungen geben“, sagte Soyka. Außerdem sorgt noch Andreas Beckmann (Hamburg) bei den Streamlines für eine deutsche Führung in den sechs Klassen.
Schwierig werden die deutschen Titelkämpfe bei den Yachten der drei Vermessungsklassen (ORC). Auf der Bahn Alpha, die die Wettfahrtleitung in die Nähe des Kieler Leuchtturms verlegte, wechselte der Wind beständig, wie Wettfahrtleiter Stefan Kunstmann berichtete. Dazu wehte er so schwach, dass zum Teil das Zeitlimit überschritten wurde.
Quelle: www.kieler-woche.de
23.6.2010 – Finalrace – Endergebnis s.u.
22.6.2010 – Heute 2 Wettfahrten – Ergebnis siehe unten
Die 4. Wettfahrten live erleben
https://www.mylaps.com/index.php/emea_eng/Websites/B2C/sail/kieler_woche
21.6.2010 – Kein Wind – keine Finn-Wettfahrten
20.6.2010 – Wettfahrten mittags wegen Flaute abgesagt
19.6.2010
Pressemitteilung des Veranstalters
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Kräftige Winde mit Spitzen um sechs Beaufort bescherten den 630 Crews auf den Dreieckskursen am Sonnabend einen kraftraubenden Einstieg in den SWC. Denn der oberste Wettfahrtleiter Jobst Richter gönnte den Aktiven am morgen zwar eine längere Ruhephase, verlegte den Start von 11 Uhr auf 12 Uhr, um das Einchecken der Teams in Ruhe abwickeln zu können, ließ dann aber das Feld der Segler lange auf dem Wasser, um für die kommenden Tage bereits ein gutes Wettfahrtpolster angelegt zu haben. Zwei Rennen absolvierten die Starboote, drei alle weiteren Klassen bis auf die 49er, die es sogar viermal ins Ziel schafften. „Es lief insgesamt sehr gut. Wegen der drehenden Winde mussten wir allerdings einige Bahnen zwischen den Wettfahrten umbauen. Und die Surfer kamen nach dem letzten Zieldurchgang in das Fahrwasser, so dass es ein paar Diskussionen mit der Wasserschutzpolizei gab“, berichtete Richter, der für Sonntag etwas abflauende Winde erwartet.
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Nicht ganz den starken Auftakt konnte Jan Kurfeld (Wismar) im Finn fortsetzen. Nach einem Tagessieg rutschte er auf Gesamtrang neun ab. Hier führt Ivan Gaspic (Kroatien) das Feld an.
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https://www.kieler-woche.de/
Endergebnis Finn
Results from class: Finn
Pos. Sailingnumber Skipper 1 2 3 4 5 6 Points
1 CRO 524 Ivan, Kljakovic Gaspic (1984) SC ZENTA 3.00 4.00 3.00 5.00 (17.00) 8.00 23.00
2 UKR 1 BORYSOV, OLEKSIY (1983) SHVSM 9.00 3.00 2.00 6.00 (25.00) 4.00 24.00
3 ESP 100 TRUJILLO, Rafael (1975) CN LaLinea 8.00RDG(4) 1.00 1.00 1.00 (19.00) 18.00 29.00
4 USA 4 Railey, Zach (1984) stfyc 2.00 8.00 16.00 (22.00) 2.00 2.00 30.00
5 FRA 112 LOBERT, Jonathan (1985) sno nantes 4.00RDG(4) 2.00 10.00 (36.00) 4.00 11.00 31.00
6 EST 2 Deniss, Karpak (1986) S4G 5.00 9.00 4.00 (10.00) 1.00 14.00 33.00
7 SWE 6 Allansson, Björn (1986) GKSS 10.00 (13.00) 6.00 7.00 10.00 6.00 39.00
8 CZE 1 Maier, Michael (1964) YCR 8.00 7.00 (23.00) 4.00 12.00 11.00 42.00
9 ITA 117 Giorgio, Poggi (1981) SVGDF 4.00 6.00 5.00 12.00 (24.00) 20.00 47.00
10 AUT 3 Raudaschl, Florian (1978) UYC Wg 15.00 5.00 (41.00) 19.00 5.00 16.00 60.00
11 GER 771 Kurfeld, Jan (1987) YCW 61 1.00 (18.00) 15.00 16.00 13.00 – 45.00
12 POL 17 Piotr, Kula (1987) BTZ 7.00 15.00 17.00 (27.00) 7.00 – 46.00
13 ITA 146 Paoletti, Michele (1974) y.c.torri 6.00 16.00 (28.00) 13.00 18.00 – 53.00
14 USA 1140 Boyd, Bryan (1976) AYC 17.00 14.00 14.00 (47.00) 8.00 – 53.00
15 DEN 2 H¸gh-Christensen, Jonas (1981) KDY (59.00) 10.00 12.00 14.00 22.00 – 58.00
16 POL 9 Kosmicki, Tomek (1986) AZS Poznan 25.00 24.00 8.00 (26.00) 6.00 – 63.00
17 NED 927 HEINER, ROY (1960) WSV Almere 20.00 (30.00) 11.00 17.00 20.00 – 68.00
18 SWE 33 Salminen, Max (1988) KSSS 23.00 19.00 25.00 2.00 (34.00) – 69.00
19 USA 40 Lawrence, Luke (1990) CRYC 28.00 (34.00) 24.00 8.00 9.00 – 69.00
20 GER 193 Schmid, Thomas (1959) NRV 22.00 25.00 20.00 (39.00) 3.00 – 70.00
21 USA 619 Paine, Caleb (1990) SWYC 18.00 12.00 7.00 38.00 (41.00) – 75.00
22 NZL 10 Coutts, Matt (1988) MBSC 3.00 38.00 13.00 25.00 (43.00) – 79.00
23 NED 83 Hagoort, Timo (1987) HWH 14.00 11.00 30.00 (53.00) 26.00 – 81.00
24 ITA 123 Baldassari, Filippo (1988) SVGDF 26.00 20.00 22.00 (31.00) 15.00 – 83.00
25 NED 841 van Egmond, Hein (1989) WSVW 24.00 36.00 (43.00) 11.00 16.00 – 87.00
26 GER 500 Fischer, Philipe (1971) VSaW (45.00) 26.00 27.00 18.00 21.00 – 92.00
27 HUN 8 Beliczay, Marton (1986) Alba Regia 29.00 (42.00) 36.00 23.00 14.00 – 102.00
28 TUR 7 Muslubas, Akif (1974) I.Y.K (36.00) 28.00 32.00 15.00 28.00 – 103.00
29 HUN 6 Gaszton Pal, Gaszton (1983) BYC (40.00) 37.00 29.00 9.00 30.00 – 105.00
30 POL 1 Jakub, Dumara (1986) SEJK 32.00 (50.00) 47.00 21.00 11.00 – 111.00
31 POL 12 Milosz, Wojewski (1991) Spojnia Wa (52.00) 49.00 9.00 29.00 27.00 – 114.00
32 GER 772 Kurfeld, Ulli (1985) YCW 61 33.00 27.00 (46.00) 30.00 29.00 – 119.00
33 GER 64 LUTTKUS, Lennart (1992) SKBUe 31.00 21.00 37.00 (52.00) 33.00 – 122.00
34 UKR 5 Andriy, Gusenko (1988) OSHVSM 34.00 17.00 33.00 (43.00) 39.00 – 123.00
35 RUS 91 Vyacheslav, Sivenkov (1991) MSS 49.00 46.00 26.00 3.00 (51.00) – 124.00
36 GER 712 Froh, Christoph (1989) SYC (44.00) 40.00 34.00 24.00 31.00 – 129.00
37 GER 21 Schreiber, Anian (1988) WYC 19.00 22.00 40.00 49.00 (59.00) – 130.00
38 GER 165 Meid, Dirk (1965) SCLM 27.00 41.00 19.00 45.00 (59.00) – 132.00
39 TUR 35 EFE, KUYUMCU (1985) CYK 47.00 29.00 21.00 (50.00) 35.00 – 132.00
40 RUS 57 Egor, Terpigorev (1990) MSS 30.00 23.00 (59.00) 40.00 40.00 – 133.00
41 AUS 235 Castles, Tim (1985) FSC 21.00 43.00 18.00 (55.00) 52.00 – 134.00
42 CZE 52 Vika, Tomas (1988) YCCh 37.00 35.00 35.00 32.00 (59.00) – 139.00
43 DEN 46 Andresen, Kaspar (1987) Aarhus (43.00) 39.00 38.00 28.00 38.00 – 143.00
44 CZE 21 Cajcik, Jan (1988) YC Pardubi (59.00) 31.00 39.00 33.00 44.00 – 147.00
45 DEN 262 Teglers, Bo (1975) Hellerup 48.00 32.00 31.00 37.00 (50.00) – 148.00
46 RUS 73 Rozhkov, Vitaly (1985) SC RUS-7 41.00 33.00 42.00 (54.00) 32.00 – 148.00
47 GER 800 Höfener, Wolfgang (1960) SVH 50.00 (52.00) 45.00 34.00 23.00 – 152.00
48 CZE 81 Tomas, Hrncal (1991) YC PCE 38.00 (47.00) 44.00 44.00 36.00 – 162.00
49 IRL 4 Hamilton, Ross (1988) RIYC 35.00 45.00 (48.00) 41.00 42.00 – 163.00
50 RUS 1 selivanov, Alexey (1987) KSS 39.00 59.00 (59.00) 20.00 49.00 – 167.00
51 GER 108 Munck, Sebastian (1975) WSCW 42.00 48.00 (50.00) 48.00 37.00 – 175.00
52 HUN 212 Richard, Hirschler (1992) S‰P (51.00) 44.00 49.00 42.00 46.00 – 181.00
53 NOR 1 Peer, Moberg (1971) KNS YC 12.00 59.00 59.00 59.00 (59.00) – 189.00
54 GER 81 Dellas, Jan-Dietmar (1969) OYC 46.00 51.00 (59.00) 46.00 47.00 – 190.00
55 GER 114 Jacek, Kalinski (1963) SVMeV 59.00 59.00 (59.00) 35.00 48.00 – 201.00
56 BRA 103 Mosquera, Luis F. (1973) YCP 59.00 59.00 (59.00) 51.00 45.00 – 214.00
57 POL 7 RafaÅ‚, Szukiel (1976) AKS OSW 59.00 59.00 59.00 59.00 (59.00) – 236.00
57 GER 17 Schrader, Kai (1964) BSC 59.00 59.00 59.00 59.00 (59.00) – 236.00