Kommentar: In den Live-Übertragungen waren die deutschen Segler selten zu sehen, da man sich auf die Führenden konzentrierte. Die Olymische Einmannjolle ILCA war ARD und ZDF wohl nicht attraktiv genug. 49er waren dagegen im Überfluss zu sehen. Auch bei den Wiederholungen wurden die ILCA mit Buhl leider nicht berücksichtigt.
Tobias Schadewald machte als Kommentator einen guten Job. Sanni Beucke fand ich nicht so prickelnd.
Totale Pleite – Keine einzige Medaille für Deutschland !
Leonie Meyer hat sich im Semifinale B leider nicht für das Finale qualifizieren können. Es fehlten ein paar Meter gegenüber der Niederländerin.
Jannis Maus hat im Halbfinale B leider das Finale verpasst.
Diesch / Markfort mit gutem Start, aber sehr schlechtem Ende – Platz 14
Ich bin mal so frei und sage, dass auch wir die Bedingungen heute nicht ganz verstanden haben“, räumte freimütig Steuermann Simon Diesch (WYC) ein. Mit Vorschoterin Anna Markfort (VSaW/Joersfelder Segel-Club) war er am Vortag als Gesamt-Dritter stark in die olympische Premiere der 470er-Mixed-Crews eingestiegen. An Tag zwei musste das Duo Federn lassen, fand sich am Abend nach den Rängen 9 und 10 auf Platz sieben wieder.
Sonntag, 4.8.2024
Die ersten Bilder vom Wasser heute zeigen deutlich mit was für einem Swell unsere Segler*innen heute zu kämpfen haben. Dazu kommen sehr leichte Winde. Simon Diesch (470er) erklärt nach Regattatag 3 der 470er: „Der Wind war heute mit 4-7 Knoten eher an der Unterkante dessen, was man überhaupt segeln kann.“
Dienstag: In Race 7 wurden sie offenbar Letzte und in Race 8 sollen sie nach zweimaliger Verwarnung rausgeflogen sein. Das Medalrace wird also ohne sie stattfinden.
Ich fand es schade, dass Malte und Anastasiya Winkel sich zuvor nicht qualifizieren konnten, denn ich fand sie als Ehepaar sympathischer, obwohl Anna auf Insta glänzt. Anastasiya hätte zusammen mit Luise Wanser bei der letzten Olympiade vor Enoshima sogar Silber gewonnen, wenn sie nicht wegen einer angeblich 260 g zu schweren Trapezhose an Tag 1 disqualifiziert worden wären.
Geht doch 🙂
Für die Olympia-Dritten von Enoshima, Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (KYC) markierte dieser Samstag den Beginn ihrer Nacra-17-Serie. „Der Auftakt war holprig“, berichtete Vorschoterin Alica Stuhlemmer am Abend im Olympia-Hafen Marseille. Paul Kohlhoff sagte: „Wir hatten direkt eine enge Situation mit den Schweden, haben gekringelt und waren oben trotzdem wieder in den Top-Ten. […]Ich dachte „Vollgas!“ und habe etwas zu viel Risiko genommen. Wir sind dann gekentert. Es war erst ein Windloch, dann eine Böe mit über 20 Knoten. Dabei ist der Pinnenausleger abgebrochen. Wir sind dann noch 18. geworden…“
Di. 6.8.24
Aus der Traum. Paul und Alica heben leider zu viele Punkte (90) auf ihrem Konto, um im Medal-Race noch einen Podiumsplatz zu erreichen.
Am Ende sprang Platz 8 heraus.
Wird bei den ILCA der Verklicker absichtlich falsch herum montiert ?
Keine Chance für Julia, Marit dagegen mit sieben Top 4 Ergebnissen !
Julia Büsselberg fiel mit den Rängen 27, 24 und 27 auf Platz 20 zurück. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Ich habe mich auf der Kreuz nicht schrecklich langsam gefühlt. Definitiv habe ich die Stärke, auf dem Vorwind schnell zu sein, nicht ausspielen können. Da war ich echt langsam unterwegs. Und dann bin ich auch nicht ganz dahintergekommen, was der Wind heute gemacht hat.“
Am Montag resümierte sie:
„Ich habe im Ergebnis überhaupt nicht gezeigt, was ich kann. Aber immer wieder in Momenten gezeigt, dass ich da bin. Das kann ich für mich mitnehmen, auch wenn es kein anderer sehen kann.“
Sehen wir hier Buhls bfd in Racee 7 ?
Mir war es schon vorher klar, dass die Marseiller Leichtwindbedingungen Buhl nicht liegen. Eigentlich hätte er zuhause bleiben können.
Laut Yacht sagt Buhl: „Die Medaille ist noch nicht ganz weg, aber ziemlich weit weg.“
Bei den Letzten Helden 2022 auf dem Mühlo hatte mich Buhl im Finn mit der Serie 2-1-1-1 überzeugt. Wenn es wirklich um etwas Grosses geht, scheinen jedoch Buhls Nerven wieder nicht mitzuspielen.
Der 34-jährige Allgäuer fiel mit den Rängen 26 und 11 auf Platz 14 zurück. Nach seiner Rückkehr in den Hafen sagte Philipp Buhl: „Es tut schon weh, wenn es in den Bedingen, auf die man sich eigentlich freut, die man besonders gut kann, irgendwann gar nicht mehr läuft.“ […]: „Die Medaille ist noch nicht ganz weg, aber ziemlich weit weg.“
Olympisches Edelmetall konnte Buhl bisher nicht gewinnen. Der erste Versuch 2016 ging mit Platz 14 in die Hose. 2021 erreichte er immerhin Platz 5.
„Auf Studium oder eine klassische Wirtschaftskarriere hat Buhl verzichtet.“
Der Druck eine Olympische Medaille zu gewinnen, ist daher hoch. Es muss für Buhl frustierend sein, dass die führenden Segler, wie z.B. der Australier Matt Wearn in einer anderen Liga zu segeln scheinen.
„Mir ist klar, dass das mit dem Podium nichts mehr wird. Es könnte jetzt irgendwie der komplette Zufall eintreten, und dann wird das vielleicht noch was, aber da braucht man nicht dran zu glauben. Ich bin enttäuscht und traurig, es ist eine einzige Tortour seit gestern.“ Auch im dritten Anlauf im Kampf um seine erste Olympia-Medaille nach eigener Ansicht geschlagen, sagte der Dauer-Dynamo und Aktivensprecher der Segelnationalmannschaft: „Das tut sehr, sehr weh.“
Philipp Buhl lag nach acht von zehn Rennen bis zum Medaillenfinale mit 106 Punkten auf Platz 13. Zu Platz zehn und damit zum Sprung ins Medal Race fehlten ihm zu diesem Zeitpunkt sieben Punkte. Sein Minimalziel Medaillenrennen will er zu Wochenbeginn erreichen. „Ein Top-Ten-Ergebnis ist immer noch möglich. Es macht einen Unterschied, ob man am Ende Sechster, Siebter, Achter oder Neunter wird oder 15 bis 20. Für mich zumindest.“ Quelle: German Sailing Team
Race 9 und 10 fallen bei den ILCA 7 wegen Windmangel aus.
Philipp hat sich also nicht für das Medal-Race qualifiziert und steht auch nach der 3. Olympiateilnahme ohne Medaille da. Das ist tragisch, da er sich beruflich zu stark auf das Segeln fokussiert hat und ihm nun trotzdem eine seinen Bekanntheitsgrad und Marktwert erhöhende Medaille fehlt, weil der Druck zu hoch war. Er steht also ähnlich da, wie ein Formel 1 Pilot der noch nie ein Rennen gewonnen hat.
Statt als strahlender Sieger kehrt er als tragischer Held nachhause zurück.
P.S. Meine Sympathien hatte Buhl sich übrigens vor sehr langer Zeit verscherzt, als seine Homepage in unerträglicher Weise vor Eigenlob und Selbstbeweihräucherung triefte, wobei auch sein Vater unangenehm auffiel.
Buhl hat auf Insta übrigens nur 11.500 Follower, Erik Heil 15.400, Sanni Beucke dagegen sogar 68.500
Platz 5 vor dem Medalrace, 10 Punkte hinter den Drittplatzierten. Marla Bergmann und Hanna Wille haben also doch noch eine Medaillenchance.
Ihr bfd in Race 5 war absolut überflüssig, in dem darauffolgenden Race starteten sie viel zu vorsichtig, mehrere Sekunden zu spät.
Platz 7 im Medal-Race reichte leider nicht für eine Medaille.
Bei den Männern vepassten Meggendorfer / Spranger dagegen das Medalrace !
Nach 9 von 16 Wettfahrten belegt Theresa Marie Steinlein Platz 5. Leider liegt sie schon 20 Punkte hinter der Drittplatzierten. Ein Podiumsplatz ist daher eher unwahrscheinlich.
Am Ende erreichte sie Platz 6
Theresa Steinlein (NRV) hatte das Viertelfinale mit einem Blitzstart eröffnet. Nach anfänglicher Führung blieb sie mit herausragender Geschwindigkeit souverän in den Top-Zwei. Das hätte zum Einzug ins Halbfinale gereicht, doch dann stellte ein Winddreher die Reihenfolge auf dem Wasser auf den Kopf. Sie beendet ihre ersten Olympischen Spiele auf Rang 6.
Was ist mit Sebastian Koerdel los ? Nach eher enttäuschenden Ergebnissen in den Rennen 1 bis 8 überrascht er plötzlich mit zwei ersten Plätzen. Es ist schwer einzuschätzen wie er sich in den kommenden 5 Wettfahrten präsentieren wird.
Nach 13 Wettfahrten reichte es leider nur zu Rang 12.
Quelle der Zitate: German Sailing Team