Regatta-forum

Hallo lieber Finnler,

habe gestern versucht kleinere und gröbere Kratzer, Furchen und Abplatzer mit Gelcoat zu reparieren.
Im Internet habe ich erfahren, daß Gelcoat zum Aushärten entweder eine Säure benötigt oder Ausschluß von Sauerstoff, (d.h. mit Folie abdecken und Ränder abkleben).

Ich habe dies so gemacht, aber eigentlich kein befriedigendes Ergebnis erzielt, da man trotzdem wieder sehr viel nachschleifen muß.

Ich frage mich nun, ob es nicht doch besser ist mit Polyesterharz-Spachtel zu arbeiten, aber da erzielt man durch den Härter wieder so stark sichtbare Farbnuancen. Ich hatte nämlich nicht vor, nach dem Spachteln das Unterwasserschiff zu lackieren.

Hat jemand Erfahrungsberichte, Tipps, oder meint jemand ich sollte doch lieber mit Polyester-Spachtel arbeiten?

Ich will vor allem schnell fertig werden - damit ich am 01.05. in Utting mitsegeln kann.

viele Grüße

Jürgen 1 aus Feilenmoos
(Handsei)

Hallo Jürgen 1,

vieles kann man wegschleifen bzw. wegpolieren:

Siehe: http://www.haber-muenchen.de/ Schleifen und Polieren von GFK.

Darüberhinaus gibt es viele Möglichkeiten wie z.B.:

Vertiefungen, Kratzer und kleine Löcher in GFK*
Loctite 3024 – Gelcoat-Füllstoff
zweikomponentiges Polyesterharz
die Spachtelmasse lässt sich einfärben und überlackieren
kann bei größeren Reparaturen zusammen mit Loctite 3025 eingesetzt werden
härtet in 60 Minuten vollständig zu einer wasserfesten, harten,
weißen Oberfläche aus
Speziell für kleinere Schäden (Lufteinschlüsse, Kratzer und kleine Löcher)
an Glasfaser- und Emailleoberflächen entwickelt.

http://www.loctite.be/at/PDF/Brochures/Marine.pdf

Fürs Unterwasserschiff wird ansonsten häufig Spachtel auf Epoxidbasis empfohlen.

Moin Jürgen1,

ich habe ebenfalls im Unterschiff-Rumpfbereich mit Spachtel auf Epoxibasis
gearbeitet.

Wichtig ist meines Erachtens:

1 kleinere Haarrisse etwas größer machen (Kittmesser o.ä.), damit du Spachtel
auftragen kannst
2 Sauberkeit! Ich habe die Bereiche vor dem Spachteln mit Atzeton gesäubert.

Ich denke, um das Spachteln und Lackieren kommst Du nicht herum.
( Es sei denn, du bist ein knallharter Minimalist!?!)

Jürgen, der auf dem Ratzeburger See segelt

Moin Jürgen1,
vollkommen richtig, was aus dem hohen Norden zu hören ist. Ich kann hier nochmals nur von Polyester abraten. Zu diesem Thema habe ich in der Vergangenheit schon etwas geschrieben. Die gleiche Farbe wirst du nie hinkriegen, da Epoxy im Laufe der Zeit vergilbt und diesen Farbunterschied kann man nur kurzzeitig hinkriegen (färbt sich weiter durch UV).
Es empfiehlt sich sicher, einmal einen kompletten neuen Anstrich über das alte Gelcoat zu legen (2Komponentenlack).
Ein komplettes Gelcoat zu erneuern ist sehr aufwendig, da die glatte Oberfläche durch die Negative-Form bei der Rumpfproduktion entsteht.
Wenn du diesen Weg gehen willst, mußt den Coat bis aufs Gewebe abschleifen und neu auftragen. Danach heißt es schleifen , schleifen, schleifen bis der Arzt kommt. Danach polieren - fertig. Ist auch als Bodybuilding geeignet.

Gruß
Uwe G282

Die Profis ersparen sich das Streichen eines verwitterten, zerkratzten Rumpfes und entfernen Kratzer, Riefen und Schleifspuren mittel eines dreistufigen Schleif- und Poliersystemes. (Schleifpaste Heavy duty, Schleif und Polierpaste Medium, Polierpaste High Gloss Finish)

http://www.segelladen.de/Inhalt-untergr ... polier.htm

Danach sieht der Rumpf wieder wie neu aus.

Erfahrungsbericht:

"Bei Ebay eine Dreh-Poliermaschine mit Polierschwämme und Lammfell für 30 Euro gekauft.
Boot gut gereinigt, zuerst mit Wasser, dann mit Yacht-reiniger.
Mit grober Politur angefangen, dann die mittlere, dann die feine. Dabei nicht ungeduldig werden, die Poliermaschine auf niedriger Drehzahl setzen und sauber arbeiten - nicht zu lange auf einer Stelle bleiben und alles gleichmässig polieren - sonnst sieht man bei Sonneneinstrahlung Schlieren - ist mir leider passiert, danach hatte ich nicht mehr die Kraft den ganzen Prozeß zu wiederholen.
Drei Tage habe ich benötigt -eine Woche hat es gedauert bis der Muskerkatter und die Vibrationen in den Armen weg waren. Aber günstiger und tausend mal besser als das Boot zu lackieren. Das Boot sieht wie neuwertig aus, kein Dreck haftet an. Und seitdem sind zwei Jahre vergangen."

Habe mir übrigens heute für 20 EUR im Baumarkt eine Poliermaschiene für Auto und Boot gekauft.

Das Auto habe ich heute mit gutem Erfolg mit Lackreiniger poliert.

Morgen werde ich an meinem Elvström-Finn, dessen Rumpf stark verwittert ist, einen Test und Fotos machen.