Ich hätte Lust diesen Winter mit euch darüber zu diskutieren, wie man selber einen GFK High Tech Finn selber bauen könnte, und das ganze einmal im Kopf durchzuspielen auch mit Detailsfragen.
Ich stelle hier mal eine kurze Liste auf was man alles benötigt :
- beheizbare Garage / Bastelraum vielleicht mit Wasseranschluss anmieten oder beschaffen
- Bootsbau-Bücher studieren z.b. Klassiker von WEST Epoxy System Schiffe bauen.
- die Grundform beschaffen, also Finn-Templates von Lamboley runterladen und als CNC Vorlage ausdrucken.
- Druckergeschäft finden für Pläne herstellen .
- mit Plänen in Metallindustrie gehen und in Alu oder Eisen Spantenform der Stationen 0 bis 10 fräsen lassen
- mit fertigen Spanten der Stationen eine Negativform bauen mit Zedarleisten beplanken
- Profibootsbauer bauen für die Schale und Deck eine toppgenaue Positivform z.b. bei PATA heisst es Keramikform gefräst auf Milimeter berechnet von Uni Rotterdam.
- Materialbeschaffung von GFK Matten und Harzen, Epoxy ?
günstige Angebote bei z.b. bei www.bootsservice-behnke.de
- ( 1. mal Luft holen und vielleicht Plan verwerfen weil als Nicht- Techniker scheitern )
- Metallfachbetrieb suchen für Spezialteile aus Alu und Schiffseisen wie Mastfuss, Aluschwert fräsen ( evtl. Fertigprodukt kaufen bei Devoti oder PATA )
-
- Wie würdest ihr es anpacken ???
Andy Finn
FINN selber bauen - aber wie ?
Re: FINN selber bauen - aber wie ?
Hallo,
das klingt auf jeden Fall nach einem interessanten Projekt, für das ich mich auch begeistern könnte.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die neue Rumpfform dann aber auch mit den aktuellen Schiffen konkurrenzfähig ist.
Früher bei meinen Modellbauaktivitäten haben wir die Negativformen immer von Modellen durch Gipsabdruck erzeugt, wobei die Formen häufig nicht lange gehalten haben.
Andreas.
das klingt auf jeden Fall nach einem interessanten Projekt, für das ich mich auch begeistern könnte.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die neue Rumpfform dann aber auch mit den aktuellen Schiffen konkurrenzfähig ist.
Früher bei meinen Modellbauaktivitäten haben wir die Negativformen immer von Modellen durch Gipsabdruck erzeugt, wobei die Formen häufig nicht lange gehalten haben.
Andreas.
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Re: FINN selber bauen - aber wie ?
Genau aus diesem Grunde hat man früher die Rümpfform erfolgreicher Schiffe kopiert indem man eine Negativform aus GFK hergestellt hat.schoopi wrote:Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die neue Rumpfform dann aber auch mit den aktuellen Schiffen konkurrenzfähig ist.
Allerdings würde ich von dem Vorhaben abraten, da man ja gar nicht weiss, wie dick dass Laminat sein muss, um auf das Rumpfgewicht zu kommen. Auch dürfte es schwierig sein, die schnelle Finns auszeichnende Flexibilität des Rumpfes zu erzielen.
Im Segelkanubereich (IC und Taifun) hat Frido Beers allerdings schon viele schnelle Rümpfe per Eigenbau hergestellt.
Re: FINN selber bauen - aber wie ?
Hallo DYS-Freaks,
eine andere Möglichkeit, um einen Finn in Kunststoff zu fertigen ist es, einen Schaumblock aus Styropro oder Styrodur in die richtige Form zu schneiden, fräsen und schleifen. Anschließend mit 2-3 Lagen Epoxygewebe belegen. So werden heute noch Surfbretter zum Wellenreiten gebaut.
Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Hohlräume, die mit Wasser volllaufen können, Beulen und tiefere Beschädigungen auf der Aussenhaut werden einfach wieder gefüllt, unsinkbar, Gewicht und Flexibilität läßt sich durch cut-outs individuell steuern, keine Limits bei der Outline/Form, weniger Harz + Gewebeverbrauch.
Material: Schaumblöcke, Elektrohobel, Schleifblöcke, Harz-Gewebe, Winkelschleifer, Poliermaschine, Rumpf-Schablonen, Staubmasken!!, beheizbare Doppelgarage, Augenmaß...
Ahoi Uwe
G282
eine andere Möglichkeit, um einen Finn in Kunststoff zu fertigen ist es, einen Schaumblock aus Styropro oder Styrodur in die richtige Form zu schneiden, fräsen und schleifen. Anschließend mit 2-3 Lagen Epoxygewebe belegen. So werden heute noch Surfbretter zum Wellenreiten gebaut.
Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Hohlräume, die mit Wasser volllaufen können, Beulen und tiefere Beschädigungen auf der Aussenhaut werden einfach wieder gefüllt, unsinkbar, Gewicht und Flexibilität läßt sich durch cut-outs individuell steuern, keine Limits bei der Outline/Form, weniger Harz + Gewebeverbrauch.
Material: Schaumblöcke, Elektrohobel, Schleifblöcke, Harz-Gewebe, Winkelschleifer, Poliermaschine, Rumpf-Schablonen, Staubmasken!!, beheizbare Doppelgarage, Augenmaß...
Ahoi Uwe
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Re: FINN selber bauen - aber wie ?
Hallo Uwe,
schön mal wieder etwas von Dir zu hören. Ich hoffe Du hast auf Deinem Schwarzwälder Stausee bereits Anschluss bekommen und den Grundstein zu einer neuen Finnflotte gelegt
Deine Bootsbaumethode erinnert mich an den Anfang der 80er Jahre, wo ich zusammen mit meinem Freund Bernhard, einem frischgebackenen Schiffbauingenieur und Finnsegler, von dem ich übrigens viel über Hydrodynamik, Aerodynamik und Yachtkonstruktion gelernt habe, eine Postivform für ein M-Boot hergestellt haben.
Mit Hilfe eines selbstgebauten regelbaren Netzteiles und eines Widerstandsdrahtes wurden die waagerechten Rumpflinien aus Styroporplatten ausgeschnitten, üebereinandergelegt und miteinander verklebt. Die stufenfürmige Aussenseite wurde sodann mittels Schleifpapier geglättet und fertig war die Positivform.
Nach dem Einwachsen mittels Trennwachs wurden wenige dünne Glasgewebeschichten mittels Epoxidharz auflaminiert und schon waren unsere Rümpfe fertig.
Ein Abenteuer war übrigens die Herstellung der Kielbombe. Bernhard wählte einen stromlinienförmigen Körper mit kreisförmigem Querschnitt, während meine Kielbombe aus hydrodynamischen oben etwas abgeflacht war, was der Bernhard jedoch leider nicht nachvollziehen konnte. Sodann wurde ein alter Kochtopf mit Auswuchtgewichten, die vom Schrotthändler stammten, gefüllt und der Gasherd angeworfen.
Es roch und stank gewaltig, das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen.
Der Bernhard war dann übrigens lange Zeit an der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau in Berlin tätig, die u.a über einen grossen Umlauftank in dem die hydrodynamischen Eigenschaften von Schiffen im Modellversuch ermittelt wurden.
Er segelt inzwischen ein selbst ausgebautes Folkeboot und schaut immer bei der Regatta am Rupenhorn zu Ich hoffe, dass er irgendwann einmal wieder in's Finn einsteigt
Hier sehen wir ihn im Taylor Finn G 1622, in dem er 1981 Rang 3 der Norddeutschen Rangliste belegte.
schön mal wieder etwas von Dir zu hören. Ich hoffe Du hast auf Deinem Schwarzwälder Stausee bereits Anschluss bekommen und den Grundstein zu einer neuen Finnflotte gelegt
Deine Bootsbaumethode erinnert mich an den Anfang der 80er Jahre, wo ich zusammen mit meinem Freund Bernhard, einem frischgebackenen Schiffbauingenieur und Finnsegler, von dem ich übrigens viel über Hydrodynamik, Aerodynamik und Yachtkonstruktion gelernt habe, eine Postivform für ein M-Boot hergestellt haben.
Mit Hilfe eines selbstgebauten regelbaren Netzteiles und eines Widerstandsdrahtes wurden die waagerechten Rumpflinien aus Styroporplatten ausgeschnitten, üebereinandergelegt und miteinander verklebt. Die stufenfürmige Aussenseite wurde sodann mittels Schleifpapier geglättet und fertig war die Positivform.
Nach dem Einwachsen mittels Trennwachs wurden wenige dünne Glasgewebeschichten mittels Epoxidharz auflaminiert und schon waren unsere Rümpfe fertig.
Ein Abenteuer war übrigens die Herstellung der Kielbombe. Bernhard wählte einen stromlinienförmigen Körper mit kreisförmigem Querschnitt, während meine Kielbombe aus hydrodynamischen oben etwas abgeflacht war, was der Bernhard jedoch leider nicht nachvollziehen konnte. Sodann wurde ein alter Kochtopf mit Auswuchtgewichten, die vom Schrotthändler stammten, gefüllt und der Gasherd angeworfen.
Es roch und stank gewaltig, das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen.
Der Bernhard war dann übrigens lange Zeit an der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau in Berlin tätig, die u.a über einen grossen Umlauftank in dem die hydrodynamischen Eigenschaften von Schiffen im Modellversuch ermittelt wurden.
Er segelt inzwischen ein selbst ausgebautes Folkeboot und schaut immer bei der Regatta am Rupenhorn zu Ich hoffe, dass er irgendwann einmal wieder in's Finn einsteigt
Hier sehen wir ihn im Taylor Finn G 1622, in dem er 1981 Rang 3 der Norddeutschen Rangliste belegte.