Der wahre Grund für die Gewichtsreduzierung um 3 kg
Posted: 4. February 2009 00:54
Hi !
Das minimal zulässige Rumpfgewicht incl. Schwert ist von 119 auf 116 kg reduziert worden, was nicht nur das Nachwiegen sondern auch einen zeitaufwendigen Pendeltest zur Folge hat und daher sehr kontrovers diskutiert wird.
Insbesondere wird zu Recht erwartet, dass 3 kg Mindergewicht keinen nennenswerten Einfluss auf die Bootsgeschwindigkeit haben.
Die wahren Gründe für die Gewichtsreduzierung nenne ich im folgenden:
Das Finn. wie es kurz genannt wird, wurde 1949 von dem schwedischen Segelkanudesigner Richard Sarby für die olympischen Spiele 1952 (Heslsinki) konstruiert und ursprünglich in Holzbauweise hergestellt.
60 Jahre später ist das Finn infolge einer weitgehend klugen Klassenpolitik immer noch das Nonplusultra für den ambitionierten Regattasegler.
Zahlreiche Verbesserungen, wie z.B. ein hinsichtlich Massenverteilung und Torsionsflexibilität optimierter GfK-Rumpf in Doppelbodenbauweise, modernste Carbonwingmasten, formstabile faserverstärkte Folien-Segel, die mannigfaltigen Trimmmöglichkeiten und die zeitlos schönen, unveränderten Linien machen das Finn zur schnellsten und attraktivsten (trapezlosen) Einmannjolle.
Um den Olympiastatus zu erhalten, wurde es erforderlich, eine weitere Anpassung an die technische Entwicklung vorzunehmen und den als fortschrittlich angesehenen elektronischen Kompass zuzulassen. (O-Jollen und andere Klassen hatten diesen Schritt bereits vollzogen.)
Der Austausch des Magnetkompasses gegen den 1,5 kg leichteren elektronischen Kompass hätte (ohne weiteren Gewichtsausgleich) jedoch zu Vermessungsproblemen geführt.
Unsere modernen Finns sind nämlich unter Ausnutzung der Vermessungstoleranzen bis an das erlaubte Limit ausgereizt.
Der zentrale Gewichtsschwerpunkt liegt möglichst weit hinten (bei 2100 mm) und die Bootsenden sind leicht, damit das Vorschiff samt Mast und Segel aus hydro- und aerodynamischen Gründen möglichst wenig auf- und ab bzw. hin- und herschwingt.
Der Austausch des Kompasses hätte (ohne weitere Massnahmen) dazu geführt, dass der Gewichtsschwerpunkt sich zu weit nach achtern in den unerlaubten Bereich verschoben hätte.
Als Lösung bot es sich an, dem Heckbereich zum Ausgleich ebenfalls 1,5 kg zu entnehmen, so dass sich 2 x 1,5 = 3 kg als Gewichtsreduzierung aufdrängten.
Sicher hätte man die im Bereich der Bootsmitte (in den Seitentanks) befindlichen Ausgleichsgewichte auch weiter vorn platzieren können, um den alten Gewichtsschwerpunkt wiederherzustellen. Diese Variante hätte jedoch einen noch grösseren Arbeitsaufwand bedeutet.
Fazit: Die Zulassung des elektronischen Kompasses war der eigentliche Grund für die Verringerung des Rumpfgewichtes.
Die kaum messbare Verbesserung von Speed und Handling (on shore) sind m.E. lediglich als winzige Nebeneffekte anzusehen.
Das minimal zulässige Rumpfgewicht incl. Schwert ist von 119 auf 116 kg reduziert worden, was nicht nur das Nachwiegen sondern auch einen zeitaufwendigen Pendeltest zur Folge hat und daher sehr kontrovers diskutiert wird.
Insbesondere wird zu Recht erwartet, dass 3 kg Mindergewicht keinen nennenswerten Einfluss auf die Bootsgeschwindigkeit haben.
Die wahren Gründe für die Gewichtsreduzierung nenne ich im folgenden:
Das Finn. wie es kurz genannt wird, wurde 1949 von dem schwedischen Segelkanudesigner Richard Sarby für die olympischen Spiele 1952 (Heslsinki) konstruiert und ursprünglich in Holzbauweise hergestellt.
60 Jahre später ist das Finn infolge einer weitgehend klugen Klassenpolitik immer noch das Nonplusultra für den ambitionierten Regattasegler.
Zahlreiche Verbesserungen, wie z.B. ein hinsichtlich Massenverteilung und Torsionsflexibilität optimierter GfK-Rumpf in Doppelbodenbauweise, modernste Carbonwingmasten, formstabile faserverstärkte Folien-Segel, die mannigfaltigen Trimmmöglichkeiten und die zeitlos schönen, unveränderten Linien machen das Finn zur schnellsten und attraktivsten (trapezlosen) Einmannjolle.
Um den Olympiastatus zu erhalten, wurde es erforderlich, eine weitere Anpassung an die technische Entwicklung vorzunehmen und den als fortschrittlich angesehenen elektronischen Kompass zuzulassen. (O-Jollen und andere Klassen hatten diesen Schritt bereits vollzogen.)
Der Austausch des Magnetkompasses gegen den 1,5 kg leichteren elektronischen Kompass hätte (ohne weiteren Gewichtsausgleich) jedoch zu Vermessungsproblemen geführt.
Unsere modernen Finns sind nämlich unter Ausnutzung der Vermessungstoleranzen bis an das erlaubte Limit ausgereizt.
Der zentrale Gewichtsschwerpunkt liegt möglichst weit hinten (bei 2100 mm) und die Bootsenden sind leicht, damit das Vorschiff samt Mast und Segel aus hydro- und aerodynamischen Gründen möglichst wenig auf- und ab bzw. hin- und herschwingt.
Der Austausch des Kompasses hätte (ohne weitere Massnahmen) dazu geführt, dass der Gewichtsschwerpunkt sich zu weit nach achtern in den unerlaubten Bereich verschoben hätte.
Als Lösung bot es sich an, dem Heckbereich zum Ausgleich ebenfalls 1,5 kg zu entnehmen, so dass sich 2 x 1,5 = 3 kg als Gewichtsreduzierung aufdrängten.
Sicher hätte man die im Bereich der Bootsmitte (in den Seitentanks) befindlichen Ausgleichsgewichte auch weiter vorn platzieren können, um den alten Gewichtsschwerpunkt wiederherzustellen. Diese Variante hätte jedoch einen noch grösseren Arbeitsaufwand bedeutet.
Fazit: Die Zulassung des elektronischen Kompasses war der eigentliche Grund für die Verringerung des Rumpfgewichtes.
Die kaum messbare Verbesserung von Speed und Handling (on shore) sind m.E. lediglich als winzige Nebeneffekte anzusehen.