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Das "Geheimnis vom Speed"
Posted: 26. April 2006 13:52
by GER-110
Alfons wrote:
Nach fünf Schalen, eine hab ich noch. 6 Masten, 2 hab ich noch. 9 Segeln, 5 hab ich noch, is mir doch tatsächlich aufgefallen, daß ich das Teil einfach scheiße beweg! Dieses Jahr wird nur gesegelt. Im Finn ist es leider nicht so, daß man ein schnelles Boot kauft und dann auch selber schnell damit unterwegs ist, so wie in anderen Klassen. Jetzt wird erstmal ein Jahr am Finnfeeling gearbeitet, anstatt dauernd neue Palmen einzupflanzen oder Lappen hochzuziehen. Sprich wir fangen nochmal ganz von vorn an.
Fonsi,
5 Schalen, 6 Masten, 9 Segel, soviel hat ja nicht einmal der Weltmeister.
Im übrigen muss ein Bäcker etliche Brötchen backen, um diesen Luxus finanzieren zu können.
Am 15.09.05 hatte ich übrigens folgendes geschrieben:
Die Deutschen Gold-Cup-Teilnehmer......
erreichen in Moskau nach 4 Wettfahrten nahezu exakt die Platzierungen, wie sie aufgrund der Deutschen Rangliste zu erwarten waren:
Moskau / Name / Deutsche Rangl.
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58 Jürgen Eiermann 2
62 Hartmut Duisberg 8
64 Sebastian Munck 30
93 Sebastian Petrov 34
86 Detlev G. 27
88 Michael Eller 32
92 Bollo 50
94 David G. 70
Mit dem in Moskau zur Verfügung gestellten einheitlichen Material wird als die gleiche Reihenfolge erzielt, wie in Deutschland mit unterschiedlichem Material.
Fazit: Das verwendete Materila hat einen geringeren Einfluss auf die Ranglistenplatzierung als mancher Segler wahrhaben möchte.
Deine Erfahrungen gehen offenbar in die gleiche Richtung.
Die Tatsache, dass unsere niederländischen Finnfreunde international besser abschneiden, liegt m.E. an den in Holland durchgeführten, häufigen Trainingsveranstaltungen.
Posted: 26. April 2006 13:54
by GER-110
Alfons wrote:
Aber jetzt will ich erstmal hinter das Geheimnis kommen, wie man das Schifferl schnell segelt. Is ja echt mysteriös!
Fonsi, ich kann leider nur sagen, dass das Finn an der Kreuz aufrecht gesegelt werden muss. Fehlt dazu die Kondition, fällt man zurück.
(So ging es mir immer
)
Vielleicht kann Dir Muncki sagen, welche Geheimnisse hinter seinen jüngsten Erfolgen stecken ?
Posted: 26. April 2006 13:57
by Guest
Verfasst am: 26.04.2006, 02:58
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eigentlich ist das geheimnis vom speed relativ einfach auf den punkt gebracht. so hat es zumindest ganz treffend letztes jahr auf der euro per aus norwegen zu mir gesagt: sebastian, vergiss das ganze material, das ist eh alles gleich. das geheimnis liegt am steuern. du musst einfach zwischen den wellen hindurch fahren. der bug darf nicht platschen.
so oder zumindest so ähnlich lautet die Übersetzung, wortwörtlich habe ich das eh nicht mehr im kopf.
ich bin übrigens der meinung, daß die holänder sicher nicht besser sind, weil mehr trainings organiniert werden, sondern weil die holländer mehr unterwegs sind und mehr ZUSAMMEN arbeiten. gute kondition ist voraussetzung (daran mangelt es mir auch) für das schnelle segeln, aber viel zeit, regelmäßiges zusammen bootfahren und miteinander sprechen! ich habe leider festgestellt, da? gerade in deutschland die segler im finn keinerlei tipps geben. ich weiß nicht ob die jungs angst haben ihren platzhirsch anspruch nicht durchsetzen zu können oder sonstiges. es wird zu viel geredet und sich zu viel um die angelegenheiten anderer gekümmert ( im sinne des wege verbauens) als sich einfach mal hin zu sezten und gemeinsam am besser werden zu arbeiten.
frag mal wietze oder karel nach trim oder taktik. du erhälst einen richtigen vortrag über für und wider. frag mal einen ... oder ... (ich will bewusst die namen nicht nennen, segeln aber ganz vorne in der deutschen rangliste) und du erhälst ein: weiß auch nicht, musst halt probieren...
wenn ihr schneller werden wollt, dann geht einfach mal trainieren. kommt gerne nach kiel, dann fahren wir eine runde zusammen oder fahrt zu internationalen regatten, da kann man lernen was das zeug hält!
muncki
Posted: 26. April 2006 15:17
by Guest
Toll, dass sich hier einmal einer der ganz grossen Finnsegler zu Wort meldet und Klartext redet.
Im Forum der KV hört man von den z.T staatlich geförderten Spitzenseglern leider gar nichts. Dies gilt z.T. auch für die Regionalobleute.
Der Zusammenhalt der Niederländer ist besser, da das Land kleiner ist und man sich infolgedessen besser kennt. Holland durchquert man mit dem Auto in ca. 3 Stunden.
Ich bin jedoch der Meinung, dass auch die vielen Trainingsveranstaltungen dazu beitragen, sich in entspannter Atmosphäre besser kennenzulernen und auszutauschen.
Auf der Förde w?rde ich gern auch einmal wieder segeln. Leider muss ich vorher noch intensiv an meiner "Form" arbeiten. Vielleicht klappts im nächsten Jahr.
Gruss
Uwe.N
Posted: 27. April 2006 00:12
by Guest
Anonymous wrote:Im Forum der KV hört man von den z.T staatlich geförderten Spitzenseglern leider gar nichts.
als staatlich geförderten kenne ich eigentlich nur fellmann, und der ist einer der wenigen, der einem wirklich hilft... so meine erfahrung - man muss ihn nur fragen. ich halte mich persönlich mitlerweile auch gerne in foren zurück, da mir die energie zu schade ist zu schreiben und zu versuchen um dann nur mit dummen sprüchen nieder gemacht zu werden. (so geschehen z.b. leztes jahr zur euro bericht ertattung!) konkrete anfragen - am liebsten persönlich - beantworte ich aber immer gerne.
zum thema organisation, miteinander reden etc fällt mir übrigens ein, daß sich mindestens 6 schiffe über ostern in steinhude eingefunden haben. wäre z.b. schön gewesen dies vorher mal zu publizieren, aber naja..
muncki
Posted: 18. May 2006 23:04
by GER-110
Beginners Corner
To kick off this new column in FINNFARE, who better to ask than the
current World and European Champion Ben Ainslie. Ben may not
reveal many of his winning secrets here but he does give some useful
tips and advice in getting the best out of your boat.
1 Ask as many questions as possible. I?ve found the Finn fleet to
be an extremely friendly class and the more knowledge you can gain
the faster you will improve.
2 Try to get a rig which suits your body weight. Obviously a stiff rig
will suit heavier sailors. Bend testing your mast will also allow you to
get the luff of your sail cut to fit the mast.
3 Fitness is a vital factor in being successful. The Finn is an especially
demanding boat to sail and fatigue will not only hinder your boat
handling it will also affect your mental awareness.
4 Training in the gym is really going to help in terms of putting on
or loosing weight but there is no real substitute for time in the boat
and ?sailing fitness?. It is only by getting afloat and hiking hard that
you will work the specific muscles you use whilst hiking.
5 When sailing in strong winds it?s really important to ease the kicker
during manoeuvres. I found this out to my cost at SPA regatta when
I capsized four or five times in one race. The boom catches the water
much more easily than on other dinghies so the kicker has to be
eased.
6 Find a good sailmaker you trust and sails you can rely on.
7 To save a lot of unnecessary pain whilst hiking get yourself a good
pair of hiking shorts. The best design are the wetsuit pants
with padded battens. Believe me they really make a difference.
8 Training with other boats is always more beneficial than sailing
on your own. If you can team up with some other local sailors you will
all get a lot more out of your time on the water!
9 If you don?t use a wind indicator try one. Finns don?t sail particularly well by the lee,
so making sure you?re on the right gibe and at the correct angle to the
wind is vital to sailing fast downwind.
10 The best advice I can give is to have fun and enjoy your sailing.
Yes, there are times when racing is very serious but it?s important to
enjoy it all. Oh, one more thing don?t lend anything to Brittle, he?s a
liability and you?re unlikely to see it again. (If anyone?s seen a brand
new, unbraked, two boat trailer please get in touch.)
Quelle: Finnfare November 2002
Posted: 30. May 2006 14:47
by GER-110
Interessant ist m.E. die Frage, ob das Finn für Am-Wind-(Upwind) oder Vor-Wind-Kurse (Downwind) optimiert werden sollte.
Ian Percy, Goldmedaillengewinner 2000 erkl?rt dazu in einem Interview vom Januar 2001 :
http://www.finnclass.org/interestingstu ... ew2001.htm
What was the most important factor when you were on the race course?
Interestingly,
I didn't have quite as much upwind speed as I normally have out at sea. People like Karlo [Kuret] were going much faster upwind, but
downwind I had the edge and was able to gain ground. I didn't have any major disasters inside the harbour. I certainly wasn't the fittest sailor there, although perhaps I was one of the strongest. The steadier wind outside the harbour could have made it more fitness dependent there but it wasn't that windy, so fitness wasn't really a factor. Inside you just needed to be OK on speed and not do anything stupid.
Downwind kann man offenbar mehr Plätze gutmachen als Upwind !
Posted: 25. November 2006 00:12
by GER-110
Warum Ben Ainslie so schnell ist, sieht man auf dem folgenden Foto:
Ben in vorbildlicher Ausreithaltung - wie früher Paul Elvström - alle anderen Segler hängen zwar nicht wie Mehlsäcke, sitzen aber bequem auf dem Seitendeck.
(Ainslies vom Lasersegeln übernommen Hängetechnik unterscheidet allerdings schon etwas von der typischen Finn-Hängetechnik Elvströms.)
Den Gold-Cup 2005 in Moskau gewann Ben nach eigener Aussage aufgrund seiner Fitness:
"Ultimately, it was race eight that decided the title. The breeze finally kicked in to 20-25 knots and
the fitness told. I was able to grab the lead and hold it, while Papathanasiou could manage only seventh."
Dazu kommt bei Ben noch eine enorme mentale Stärke:
"
My greatest strength is that I never give up."
Fitness ist das Ergebnis intensiven Trainings an Land und auf dem Wasser.
Die beliebte Ausrede, Ben und andere Spitzensegler seien so schnell, da sie Profis seien, ist also nur bedingt richtig, denn fit kann man auch als Amateur sein.
Uwe.N
-
Posted: 27. November 2006 10:27
by GER-110
Hier seht Ihr übrigens meine eigene Hängetechnik
Leider ist das Foto schon 30 Jahre alt und die Form hat stark nachgelassen.