Haarrisse - was nun ?

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GER 110
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Haarrisse - was nun ?

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Kurzfristig: Risse erstmal gegen Feuchtigkeit versiegeln, damit keine Folgeschäden entstehen.

Capt.Tolley's Creeping Cure, ca. 10,-- €

Reparieren: grossflächig ausschleifen und mit wasserfestem Spachtel füllen.

Bei tiefen Rissen das Laminat verstärken oder zumindest faserhaltige Spachtelmasse wie z.B. VC11 nehmen.

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GER 110
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Hellwig-Boote:

"Das Laminat von hinten verstärken ist im Prinzip ok.
Die meisten Haarrisse entstehen durch die unterschiedliche Härte
von Gelcoat und der Polyesterharz / Glas Kombination.
Ein Boot arbeitet nun mal. Im großen und ganzen sind die Haarrisse wenn Sie dann im Überwaaserbereich sind rein kosmetischer Natur.
Von einem Epoxy Spachtel kann ich nur abraten.
Polyestergelcoat wird hier keine Verbindung eingehen.
Im Unterwasseerbereich wo anschließend ein Epoxyprimer für
das Antifouling aufgebracht wird, sollte man aber Epoxyspachtel verwenden.

Nachfolgend unsere Anleitung aus der Bedienungsanleitung unserer Boote:




Risse auf dem Gelcoat
Der Oberflächenlack (Gelcoat) ist härter als die untere glasfaserverstärkte Kunststoffschicht; das kann zu kleinen Oberflächenrissen durch Überbeanspruchung und Stößen kommen.
Diese Risse sind anfangs nicht sichtbar, sehen aber später bei Verschmutzung wie ein Haar oder Spinnengewebe aus.

Material für die Reparatur
• Trockenschleifpapier der Körnung 80 – 320
• Trockenschleifpapier der Körnung 600
• Schleif- und Polierpaste
• Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M – Superbuff
• Gelcoat mit Parafinzusatz und 2 % Härter (Katalysator)
• Pinsel und Spachtel
• Aceton und Putzlappen

Durchführung der Arbeit
Die beschädigte Stelle muß mit Trockenschleifpapier (Körnung 80) behandelt werden bis kein Gelcoat mehr sichtbar ist. Diese Fläche muß danach mit Aceton gereinigt werden. Als nächstes muß man ein wenig Gelcoat mit 2 % Härter vermischen und mit Pinsel und Spachtel die vorbereitete Stelle bedecken.
Nach ca. 2 Stunden muß man die Fläche mit Trockenschleifpapier (Körnung 120) abschleifen, bis die Oberfläche glatt ist.
Danach müßen Sie den Gelcoat – Auftrag wiederholen, und mit einem kleinen Pinsel die kleinen Löcher zu füllen.
Nach ca. 2 weiteren Stunden muß man die Fläche mit Trockenschleifpapier der Körnung 150 – 320 – 600 nacheinander schleifen, bis die Oberfläche glatt und matt ist. Als letztes muß man mit der Schleif- und Polierpaste und der Polierscheibe (möglichst mit der Bohrmaschine) die Fläche hochglänzend polieren."

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GER 110
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Bruch des glasfaserverstärktem Polyesters
Dieses Problem besteht normalerweise nur bei der Kollision mit Felsen, Kaianlagen oder anderen Booten.

Material für die Reparatur
• Einige Schichten Glasmatte 450 gr./qm
• Polyesterharz 44 – 85 mit 2 % Härter (Katalysator)
• Polyesterspachtel z.B. Ferro Elastic weiß
• Kleiner Spachtel
• Trockenschleifpapier der Körnung 80 – 320
• Trockenschleifpapier der Körnung 600
• Schleif- und Polierpaste
• Pinsel für das Polyesterharz
• Pinsel für das Gelcoat
• Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M – Superbuff
• Gelcoat mit Parafinzusatz und Härter (Katalysator) 2 %
• Pinsel und Spachtel
• Aceton und Putzlappen




Durchführung der Arbeit
Als erstes muß man die Schadenstelle mit dem Stecheisen und Trockenschleifpapier der Körnung 80 von allen lockeren Materialien befreien. Dann schleift man die Ränder der Reparaturstelle schräg an so daß man eine gute Materialauflage bekommt. Wenn diese Arbeit erledigt ist mischt man das Polyesterharz mit dem Härter. Die Menge sollte doppelt so groß sein wie das Gewicht der zu verarbeitenden Glasfasermatte. Das Polyesterharz wird dann von innen (nicht auf die äußere Gelcoat – Oberfläche) rund um die Schadenstelle breit mit dem Pinsel aufgetragen. Auf diese Fläche wird dann die Glasfasermatte angeklebt und mit dem Polyesterharz getränkt. Dieser Vorgang muß von innen mehrmals wiederholt werden.
Nach der Aushärtung kann man mit der Außenarbeit beginnen. Als erstes wird die neu eingeklebte Glasfaserschicht geschliffen und gereinigt. Dann wird die Schadenstelle von außen mit Polyesterspachtel verfüllt. Die weiteren Arbeitsschritte entnehmen Sie der Reparaturanleitung für größere Luftblasen.

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GER 110
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Luftblasen
Luftblasen können sich manchmal zwischen der oberen Gelcoatschicht und der ersten Glasfaserschicht bilden. Diese Blasen bilden sich meistens an Kanten mit engen Radien. Luftblasen können sich aber auch nach einer Kollision bilden.

Material für die Reparatur
• Poyesterspachtel z.B. Ferro Elastic weiß
• Kleiner Spachtel
• Stecheisen
• Trockenschleifpapier der Körnung 80 – 320
• Trockenschleifpapier der Körnung 600
• Schleif- und Polierpaste
• Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M – Superbuff
• Gelcoat mit Parafinzusatz und 2 % Härter (Katalysator)
• Pinsel und Spachtel
• Aceton und Putzlappen

Durchführung der Arbeit bei kleinen Luftblasen:
Mit dem Stecheisen müßen Sie als erstes die Luftblase komplett entfernen. Danach schleifen Sie die Reparaturstelle gut an. Die weiteren Arbeitsschritte sind identisch mit den bei Rissen.

Durchführung der Arbeit bei größeren Blasen und Brüchen:
Mit dem Stecheisen müssen Sie als erstes die Luftblase komplett entfernen und danach mit Aceton gut reinigen. Als nächstes bereiten Sie den Polyesterspachtel nach der aufgedruckten Vorschrift vor und füllen das Loch damit auf. Nach der Aushärtung schleifen Sie die Stelle mit Trockenpapier mit der Körnung 80 - 320. Diesen Arbeitsvorgang wiederholen Sie solange bis die Oberfläche glatt ist.
Danach muß man den Gelcoat vorbereiten und mit dem Pinsel auftragen. Wenn die Fläche sehr groß ist, sollte man eine Druckluft – Spritzpistole benutzen. Nach der Aushärtung gehen Sie genauso wie bei der Arbeitsbeschreibung von Rissen vor.

Kleine Kratzer
Kleine Kratzer die nicht sehr Tief in die Gelcoatschicht eingedrungen sind lassen Sich ohne viel Aufwand einwandfrei reparieren.

Arbeitsvorgang:
Die beschädigten Stellen werden mit Trockenschleifpapier (Körnung 600) geschliffen bis sich eine glatte Fläche gebildet hat. Danach polieren Sie die Fläche wie vorher beschrieben.

Mattierung und Alterung des Gelcoats
Durch Witterungseinflüsse verändert normalerweise das Gelcoat den Oberflächenglanz. In diesen Regionen wird die Oberfläche mit Trockenschleifpapier der Körnung 600 geschliffen und genauso poliert wie bei der Reparatur von Haarrissen.

Quelle: Hellwig-boote

BM_G528
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Zum Thema Haarrisse kann ich folgendes beitragen und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Um die Haarrisse dicht zu machen und um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden, bevor sie in das Laminat eindringt, nehme ich Sekundenkleber (Cyanacrylat) von Loctite 406 für Gummi und Kunststoffe, er ist sehr dünnflüssig, warscheinlich sind auch andere Sekundenkleber geeignet.
Die Fläche in der die Risse sind, sollten beim Auftrag waagrecht sein, da das Zeug sehr dünnflüssig ist. Außerdem ist Voraussetzung dass der Untergrund (Laminat) trocken ist. Der Sekundenkleber zieht in den Riss ein und verteilt sich noch im Laminat und verklebt zugleich den Riss.
Anschließend nach Aushärtung die Stellen schleifen, eventuell Schwabbellack, wie erauch im Segelflugzeugbau Verwendung findet , auftragen, oder sich mit der vorhandenen Optik zufrieden geben.

Viele Grüsse vom Ammersee

Bernd

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GER 110
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Rolli hat die Haarrisse seines Finns einfach mit einer Klebe-Folie - wie sie auch bei PKW's (Taxi, etc.) verwendet wird - überdeckt.
P1040220.JPG

Guest

Re: Haarrisse - was nun ?

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das ist den gute Idee.. Habe auch ein paar haarrisse auf meinem Deck bekommen
( Sonne und Hitze unter der Persenning?)
Ist denn so ne Foile schwer?
WO gibt es sowas zu kaufen?
Gruss Micha

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duke62
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Re: Haarrisse - was nun ?

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Hallo Bernd,
Haarrisse mit Folie abdecken kann nur eine Möglichkeit zur kurzfristigen "Schadensbegrenzung" sein. Feuchtigkeit unter der Folie begünstigt den Gammel.
Haarrisse gehören zu einem "Jogurtbecher" einfach dazu. Dies liegt an den unterschiedlichen statischen Eigenschaften von GFK-Gewebe/Verbundkunststoffen und Gelcoat. Holz gibt diesen Torsionskräften nach (kann man beim Segeln hören) ,Kunststoff ist spröde und bricht.
Diese Spannungsrisse kann man grundsätzlich nicht vermeiden. Man kann nur versuchen, das optische Erscheinen verhindern. Ich würde das Boot mit einem elastisch eingestelltem Lack streichen, der diese Materialdehnung mitmacht.
Zu prüfen wäre noch, wie groß die Risse überhaupt sind. Materialermüdungen (stark beanspruchte Stellen)würde ich mit Glasgewebe wieder verstärken und kleine Risse, die kein Wasser ziehen, ignorieren.

Gruß Uwe
G282

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Re: Haarrisse - was nun ?

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Folienbeschichtungen von Booten werden bsw. von http://www.colour-refit.de/
als preisgünstige Alternative zur Neulackierung angeboten.

"Die Mindesthaltbarkeit beläuft sich auf mind. 5 Jahre unter mitteleuropäischen Klimabedingungen."

Harrisse treten meist dort auf, wo das Laminat zu schwach oder die Belastungen zu gross ist, wie z.B. an Relingstützungen, Winschen, stark belasteten Beschlägen.

Beim Finn werden Haarrisse im Decksbereich zugunsten einer erwünschten, geschwindigkeitsfördernden Flexibilität des Finnrumpfes in Kauf genommen.

Unterfüttern geht beim Finn meist nicht, da die Stellen unzugänglich sind und man die Flexibilität beibehalten möchte.

Eine Teilbeschichtung mit einer Folie kann das Bootsdesign positiv verändern und unansehnliche Stellen (Haarrisse etc.) wieder wie neu aussehen lassen.
P1040234.JPG

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