Per WhatsApp wurde mir gestern mitgeteilt
„Weil Segelmaterial und Foils einer dauerhaften Maximalbelastung nicht gewachsen sind – wie die Schäden ja zeigen – muss 3/4 der Reise materialschonend, d.h. gebremst gesegelt werden.“
Das obengesagte trifft schon allein deshalb nicht zu, weil bei dieser Vendee in den Roaring Fourties Flaute herrschte.
Laut Tracker hatte Yannick Bestafen am Horn ca. 700 sm Vorsprung vor Boris. Charlie Dalins Vorsprung betrug betrug immerhin ca. 540 sm.
Im Normalfall wäre das Rennen also vor dem Horn entschieden worden.
Allein die Wetterverhältniisse waren Schuld, dass 7 weitere Boote – darunter auch Boris – am Äquator den Vorsprung der Führenden aufholen konnten, wobei Boris am 7.01. sogar von Platz 7 auf Platz 11 zutückgefallen .war.
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Am 12.01. waren die beiden Führenden von 7 Booten, darunter auch Boris, eingeholt worden. Allerdings nicht, weils sie schneller oder besser segelten, sondern weil die Führenden Pech hatten.
Am Äquator lag Boris dann plotzlich auf Rang 3. Bis zum Ziel jonnte er sich aber nicht mehr verbessern.
Fazit: Im Südatlantik hatte Boris Glück, während die Führenden Pech hatten. In meinem Fall überwog insgesamt die Enttäuschung, da Boris sogar von der Damenriege – Isabelle Joschke und Sam Davies überholt worden war.
Ein Alex Thomson, d.h. ein Draufgänger und echter Segelheld entspricht eher meinem Geschmack als Boris, der sich ja selbst als Softie bezeichnete.
Die Vendee Globe 2016 / 17 wurde von Armel Le Cleac’h in den Roaring Fourties gewonnen.
Zwischen den Kaps setzte er sich von Alex Thomson sage und schreibe 700 sm ab. Vom Dritten sogar 1650 sm.
Die Reihenfolge der ersten drei Boote blieb bis ins Ziel erhalten.
Der Tracker zeigt, dass Armel auch in den Roaring Fourties Vollgas gegeben hat.
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2012 / 13 sahen wir zwischen den Kaps einen Zweikampf von Francois Gabert und Armel Le Cleac’h, die sich deutlich von ein paar weiteren Schiffen absetzen konnten und bis ins Ziel vorn blieben.
Fazit: Die Vendee Globe wird in den Roaring Fourties entschieden, denn wer dort Gas gibt, ist auch im Ziel vorn.
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