Willi Kuhweide feiert 80. Geburtstag
Der Berliner Wilhelm („Willi“) Kuhweide, einer der weltbesten Segler seiner Zeit, feiert am Freitag, den 6. Januar 2023, seinen 80. Geburtstag.
Willi Kuhweides größter olympischer Erfolg war in der Finn-Dinghy-Klasse bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio, wo er die Goldmedaille gewann. Bei seinen fünften und letzten Spielen 1984 in Los Angeles war er Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft. Hier belegte er Platz acht, nachdem er in Montreal Rang 6 erreichte und 1968 in Mexico-City 15. geworden war. Willi Kuhweide errang in den 1960er und 1970er Jahren insgesamt vier Welt- und drei Europameistertitel. Weitere acht Titel als deutscher Meister gehören ebenso zu den Erfolgen seiner großartigen Wassersportkarriere wie der zehnmalige Gewinn der Kieler Woche, wo er letztmalig 1983 teilnahm.
Bei den Olympischen Spielen 1972 München bzw. in Deutschland, deren Segel-Wettbewerbe damals in Kiel ausgetragen wurden, war Kuhweide Bronzemedaillengewinner. Der Wassersportler vom Berliner Verein Seglerhaus am Wannsee startete in der Kieler Förde zusammen mit Karsten Meyer aus Hannover in der Starboot-Klasse. In dieser offenen Klasse, für die auch Frauen zugelassen waren, starteten jedoch ausschließlich 36 Männer aus 18 Nationen in den sieben Regatten. Am Ende landete das Team Kuhweide/Meyer mit gleicher Punktzahl (44,4) vor dem Komma hinter dem schwedischen Silber-Team Petterson/Westerdahl (44,0); Olympiasieger wurden Forbes/Anderson (28,1 Punkte) aus Australien.
In einer Bestenliste, die Punkte für Medaillen in den wichtigsten Segel-Wettbewerben vergibt, wurde Willi Kuhweide bis 1987 als bester Finnjollen-Segler gewertet. Der Jubilar wurde im Jahre 2011 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Beruflich arbeitete er als Pilot und später als Ausbilder von Piloten für die Lufthansa. Heute lebt Willi Kuhweide im US-Bundesstaat Arizona und in der Schweiz.
Wie er selbst zum Segeln gekommen ist, darüber hat er vor ein paar Jahren in einem Interview gesagt: „Das ist quasi angeboren durch die Tatsache, dass meine Eltern schon gesegelt sind. Ich bin auf einem acht Meter R-Boot, was damals hier auf dem Wannsee das größte Schiff war, groß geworden. Von meinem Vater habe ich Segeln gelernt. Viele Male in meiner Laufbahn kam die Frage, warum ich denn so gut segle. Und ich habe die Standard-Antwort gegeben: Ich habe es nie gelernt, ich bin damit aufgewachsen. Das ist ein Riesenunterschied. Denn so hat man eine ganz natürliche Basis. Das hat mir den Erfolg eingefahren.“
In diesen Januartagen dürfen wir uns zusammen mit Willi Kuhweide an seine großartigen Leistungen, u.a. bei den Olympischen Spielen vor gut 50 Jahren im Kieler Olympia-Segelzentrum Schilksee, erinnern und ihm zu seinem 80. Geburtstag gratulieren …
(Autor: Prof. Dr. Detlef Kuhlmann)
Quelle: https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/willi-kuhweide-feiert-80-geburtstag
Kommentar:
Ein 8m R-Boot ist keineswegs 8m lang, sondern ein riesiges Schiff.
Ideal ist ein so grosses Schiff eigentlich nicht, um das Jollensegeln zu erlenen, aber Willy segelte ja auch kleinere Boote:
Mit 15 Jahren ersegelte Kuhweide seinen ersten Sieg bei der Kieler Woche, im Jugendboot Pirat. Nachdem seinem Heimatverein Seglerhaus am Wannsee ein Finn gespendet worden war, wurde Kuhweide trotz seines jungen Alters ausgewählt, auf der olympischen Jolle zu segeln. Bereits als Sechzehnjähriger siegte er darauf 1959 in der Kieler Woche und wurde Vierter bei der Europameisterschaft. Ein Jahr später holte er sich im Finn den europäischen Vizetitel, 1961 in Warnemünde (DDR) schließlich den Europameistertitel. 1963 gewann Kuhweide die Weltmeisterschaft.[1]
Quelle: wikipedia
1964 gewann er die Goldmedaille in Tokyo